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30. April 2018Achtsamkeit – was ist das?
Auf den Punkt gebracht repräsentiert Achtsamkeit eine Einstellung, welche durch Aufmerksamkeit, Neugierde, Offenheit und damit auch Akzeptanz gegenüber jeder Person und Sache zum Vorschein kommt. Dabei ist es wichtig, dass du dich offen gegenüber den verschiedensten Elementen des Lebens zeigst. Seien es nun Gedanken, Erinnerungen, Phantasien oder aber triviale Dinge wie besondere Geschmacks – beziehungsweise Dufterlebnisse. Die Achtsamkeit als eine bewusste Haltung gewährt dir den Zugang, die Welt bewusster wahrzunehmen und dich voll und ganz auf das Hier und Jetzt einzulassen.
Wenn wir auf den Ursprung des Phänomens der Achtsamkeit blicken wollen, so müssen wir uns zu den buddhistischen Lehren begeben, genauer die sogenannte Satipatthana – Sutra. Der Buddhismus und seine Mediation sind geprägt von Achtsamkeit. Vier Grundlagen stellen dabei die Basis dar: die Achtsamkeit hinsichtlich deines eigenen Körpers, bezüglich deiner Gefühle, zudem auf den eigenen Geist und sein Wohlbefinden zu achten und zu guter Letzt die sogenannten Geistesobjekte zu berücksichtigen. Damit sind jene Dinge gemeint, welche du in einem bestimmten Moment gerade wahrnimmst.
In unserer westlichen Kultur verstehen wir die Achtsamkeit als einen Zustand der besonderen Wahrnehmung des eigenen Bewusstseins. Wer sie besitzt, trägt in sich nicht nur eine spezielle Persönlichkeitseigenschaft, sondern verfügt über eine wirkungsvolle Methode, das eigene Leiden beziehungsweise Schmerzen zu lindern. In einer Welt, in der wir uns gravierendem Stress jeden Tag aussetzen, ein wertvolles Gut. Welche Bedeutung die Achtsamkeit hat, zeigt sich auch bereits in der Wissenschaft. In der Psychotherapie etwa stößt man oft auf den Begriff „Mindfulness – Based Stress Reduction“, kurz MBSR. Auf Deutsch bedeutet es in etwa „Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion“. Dieses Programm wird vor allem zur Stressbewältigung eingesetzt und kann Patienten dabei helfen, mit ihrer Krankheit besser umzugehen. Dazu gehören Schlafstörungen, Ängste, Panikattacken, aber auch Volkskrankheiten wie Depression und Burn Out.
Was ist der Sinn von Achtsamkeit?
Eine solche Einstellung kann nicht nur bei der Stressbewältigung eingesetzt werden. Ganz im Gegenteil. Sie eignet sich hervorragend als eine Präventionsmaßnahme, die scheinbar natürlichen beziehungsweise selbstverständlichen Dinge im Leben intensiv und damit bewusster wahrzunehmen, ja sie auch zu genießen. Achtet man im Alltag einmal darauf, diese Strategie anzuwenden, so kann man feststellen, dass es möglich ist, Glück und Freude auch von sich aus beeinflussen zu können. Der Genuss des Lebens ist nicht durch externe Faktoren determiniert und fest vorgeschrieben, ganz im Gegenteil. Somit lässt sich also sagen, dass Achtsamkeit den hektischen Alltag entschleunigen kann. Es beruhigt dich, du entdeckst bisher verborgene Talente oder Ressourcen in dir und nutzt sie. Infolgedessen trittst du selbstbewusster sowie selbstbestimmter auf und baust dir eine grundlegend positivere Einstellung auf.
Kann man Achtsamkeit trainieren?
Gleich vorweg, ja das kann man. Deshalb stellen wir dir im Anschluss ein paar Übungen vor, die du problemlos zuhause in deinen Alltag integrieren kannst. Allerdings sollten diese Ratschläge nicht als Ersatz für eine professionelle psychologische Hilfe betrachtet werden. Es geht vorrangig um die Förderung von jenen erwähnten Präventionsmaßnahmen, Genuss und damit verknüpft die Fähigkeit zu genießen. Diese Übungen ermöglichen dir einen problemlosen Einstieg in dieses Thema.
Aus Alt mach Neu
Wenn du dich in deiner Umgebung umsiehst, so erblickst du Altbekanntes. Deine Couch, du kannst auf die Straße hinaussehen, dir schwebt dein Arbeitsweg im Kopf oder aber du öffnest einmal deinen Kleiderschrank. Was siehst du also? Dinge, die du besser kennst, als es dir lieb wäre? Womöglich betrachtest du diese selbstverständlichen Dinge jeden Tag mit dem gleichen Blick. Versuche dich, davon zu lösen und sie von einem anderen Blickwinkel aus zu untersuchen. Was gefällt dir etwa an deiner Lieblingshose? Ist sie sehr weich? Oder liegt sie nicht eng an und ermöglicht dir so eine enorme Beinfreiheit? Direkt nach dem Aufstehen kannst du mit solchen Gedanken und Überlegungen beginnen. Schenke den Dingen einfach mal mehr Achtsamkeit.
Das Frühstück ist bekanntlich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Dementsprechend solltest du dir dafür auch die notwendige Zeit nehmen. Wenn du am Morgen dir dein Müsli zusammenstellst, werde dir bewusst, welche Zutaten du hinzugibst. Du schmeckst das trockene Getreide, dazu die feinen, süßen Rosinen. Nicht zu vergessen die Milch, welche du auf deiner Zunge zergehen lässt.
Was ist mit deinem alltäglichen Arbeitsweg? Kennst du ihn wirklich oder nur den Weg dahin? Ist dir bewusst, an welche Objekte oder Menschen du jeden Tag vorbeiläufst? Welche Gerüche nimmst du auf deinem Weg wahr? Welche Farben stechen dir besonders ins Auge? Welche Gedanken kommen dir dabei?
Das alles klingt banal und komisch? Das ist völlig normal, wenn man sich solche Gedanken zum ersten Mal macht. Nichtsdestotrotz kannst du scheinbar alltägliche Dinge in deinem Leben intensiver wahrnehmen, also riechen, sehen, schmecken und fühlen. Und vielleicht wartet die ein oder andere Überraschung dabei auf dich.
Atmen
Wir alle müssen atmen und wir alle tun es automatisch. Wir müssen nicht nachdenken, wie es funktioniert. Zur Achtsamkeit gehört aber auch die Atmung und darauf zu achten, wie du atmest. Wie das funktionieren kann, wollen wir dir hier erklären:
Zuerst schließt du deine Augen und legst anschließend deine Hände auf deinen Bauch. Atme nun durch deine Nase so tief wie nur möglich ein. Stelle dir dabei vor, du riechst an einer wundervollen Blume und möchtest ihren magischen Geruch in deinen ganzen Körper fließen lassen. Atme nun bewusst aus, so als wolltest du eine Kerze ausblasen. Wichtig ist, dass du die beiden Schritte gleichmäßig im Wechsel vollführst. Als Hilfe kannst du im Kopf die Sekunden zählen. Diese Übung lässt sich im Stehen, Sitzen oder Liegen vollführen. Womöglich stellst du gravierende Unterschiede an dir fest.
Entschleunigen
Es mag dir schwerfallen, aber versuche einmal, für zehn Minuten ausnahmslos alles, was du tust, langsamer zu tun. Ganz gleich, was es ist. Langsamer essen, langsamer aufstehen, langsamer sich setzen, langsamer trinken.
Auch das gehört zur Achtsamkeit. Wir leben in einer sehr hektischen Welt, in der nichts zu schnell vonstattengehen kann, in der kein Termin im Smartphone – Kalender zu viel ist. Lasse dich auf dieses Experiment ein und lasse deine Eile nicht zum Vorschein kommen. Jeder einzelne Moment erscheint in dir vor deinem geistigen Auge. Wie fühlst du dich dabei?
Zuhören
Setze dich oder lege dich auf den Boden und höre einmal bewusst nichts. Während du ruhig atmest, beschreibe für dich, was du mit deinen Ohren wahrnimmst. Kannst du Geräusche feststellen, die du sonst in deinem Alltag nicht wahrnimmst, weil sie im lauten Trubel untergehen? Zähle all die Geräusche auf, die du wahrnimmst. Ist es ein Vogelzwitschern, sind es die Schritte des Nachbarn vor seiner Garage?
Fühlen
Du nimmst jeden Tag unzählige Dinge in die Hand: von einem Blatt Papier über einen Keks oder ein Stück Brot bis hin zu dem Lenkrad eines Autos. Dabei erfährst du die allerwenigsten Dinge mit Genuss und bewusst. Deine Achtsamkeit ist womöglich in solchen Momenten auf Anderes fixiert. Eine Übung kann das ändern.
Nimm einen beliebigen Gegenstand deiner Wahl in die Hand. Erfühle ihn. Achte, ja genieße seine Beschaffenheit. Ist er rau oder glatt? Fühlt es sich angenehm an oder nicht? Aus welchem Material besteht der Gegenstand?
Diese Übung kannst du mit einer zweiten Person auch machen. Der Partner reicht dem anderen einen Gegenstand. Nun geht es darum, mit geschlossenen Augen diesen Gegenstand durch Fühlen zu erraten.
Sehen
Achtsamkeit lässt sich auch mittels deines Smartphones trainieren. Fotografiere etwas für dich Alltägliches oder sogar Uninteressantes. Kannst du nicht vielleicht doch irgendwelche Details feststellen, warum es sich lohnt, das vermeintlich Uninteressante zu entdecken? Halte diese Momente mit einem Foto fest. Egal ob dies unterschiedliche Farben oder Materialien sind, die aufeinandertreffen. Vielleicht betrachtest du aber scheinbar Selbstverständliches auch einmal aus einer völlig anderen Perspektive.
Schmecken
Für die vollkommene Achtsamkeit fehlt noch das Schmecken. Was schmeckst du wirklich, wenn du schmeckst? Während eine Zitrone in dir ein mulmiges Gefühl hervorruft, weil du ihren sauren Geschmack kennst, fühlst du bei einem Stück Schokolade einen angenehm süßlichen Geschmack, gepaart mit Nüssen.
Auch hier können Vertrauen und Achtsamkeit Hand in Hand gehen. Schließe deine Augen und lasse dir etwas Essbares in die Hand geben. Fühle es, rieche daran und kaue langsam und mit Genuss. Welcher Geschmack offenbart sich dir dabei? Es können die verschiedenen Aromen sein oder aber die Konsistenz weckt in dir ein warmes Gefühl. Bewusst zu schmecken ist schwieriger als du denkst!
Jede Mahlzeit gewährt dir die Möglichkeit, das Essen mit Genuss bewusst aufzunehmen. Ein Stück abschneiden, kauen, schlucken, das alles kannst du mit Bedacht tun. Je häufiger du dich dem Essen intensiv widmest, desto besser wirst du den Geschmack wahrnehmen können. Essen und Genuss bilden zwangsweise eine Symbiose.